Weinbaugebiet Franken – mehr als nur Silvaner im Bocksbeutel

Im Mai des Jahres durften wir einen lieben Freund anlässlich seines Geburtstages zu einem kulinarischen und vinophilen Trip in das Weinbaugebiet Franken einladen. In Würzburg angekommen machten wir uns nach einer kurzen Besichtigung der Altstadt und der Alten Mainbrücke auf zur Staatlichen Hofkellerei und deren sehenswerter Kellerführung, die uns bereits wichtige Einblicke in die Entwicklung dieses Weinbaugebiets rund um „Spitäler“ und „Kurfürsten“ gab.

Am nächsten Tag ging es am frühen – manchen zu frühen – Morgen auf zum Würzburger Steinpfad: Eine lustige, lehrreiche und genussvolle Führung durch die Lagen des berühmten „Würzburger Steins“. Im Anschluss an die Führung besuchten wir das „Weingut am Stein – Ludwig Knoll“. Hier konnten wir bereits die aktuelle sehr positive und moderne Entwicklung des Weinbaugebiets abseits von Bocksbeutel im Glas genießen. Auch moderne Interpretationen von Silvaner machten viel Spaß und überraschten mit höchster Qualität.

Am Nachmittag machten wir uns dann in das Weindorf Randersacker auf, wo wir einen Führung und Verkostung beim Traditionsbetrieb „Trockene Schmitts“ erleben durften. Auch hier kam der Spaß nicht zu kurz und der Humor des Winzers war – im Gegensatz zu seinen Weinen – gar nicht trocken. Die Tropfen dann wirklich staubtrocken und die Weißen auch klassisch im Bocksbeutel – ein Stück fränkischer Weinkultur, dass man sich einfach mit nach Hause nehmen musste.

Den wundervollen kulinarischen Abschied dieses vinophilen Tages genossen wir im Michelin-Stern-Restaurant KUNO 1408 in Würzburg. Das mehrgängige Degustationsmenü nahm auch immer wieder Bezug auf die Region Franken!

Am letzten Tag unserer Weinreise ging es ganz in den Westen in das Mainviereck, wo auf Buntsandstein-Böden hervorragende Pinot Noirs gedeihen. Am Vormittag durften wir eine Führung durch das Weingut Steintal in Klingenberg am Main inkl. Verkostung genießen. Die kühlen Spätburgunder mit herausragender Mineralität waren ganz nach unserem Geschmack!

Da das beste bekannterweise im zum Schluss kommt, ging es am Nachmittag zum Weingut Rudolf Fürst nach Bürgstadt. Der leidenschaftliche Winzer, der nicht umsonst der „Pinot-Papst von Franken“ genannt wird, moderierte unsere Verkostung vor Ort und seine Tropfen sorgten für echte Begeisterung. Leider waren einige seiner Top-Gewächse bereits ausverkauft.

Den Ausklang dieses gelungenen Kurztrips machte das Weinfest im Zentrum von Würzburg, wo noch einige Bocksbeutel geleert wurden. Einmal mehr hat das Weinland Deutschland eindrucksvoll gezeigt, dass es um Einiges mehr zu bieten hat, als viele Österreicher vielleicht erwarten würden.

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