Weinrunde Münster zum Thema „Südtirol“

Nachdem sich bei der letzten Inventur in meinem Keller noch einige Flaschen unserer ersten Südtirol-Weinreise fanden, bot es sich natürlich an, unser südliches Nachbarland zum Thema der Weinverkostung unserer Münsterer Weinrunde zu machen. Die etwas säurebetonteren Weine des Landes an der Etsch passten auch perfekt zum lauen Sommerabend auf der Terrasse und zur begleitenden Jause.

Im 1. Flight standen sich der Gelbe Muskateller „Sand“ 2009 und der Sauvignon blanc „Prail“ 2009 der Kellerei Schreckbichl gegenüber. Aufgrund seiner typischen Muskateller-Nase konnte sich hier der „Sand“ klar durchsetzen und landete mit 16,7 Punkten auf Rang 7, während der „Prail“ nur 16,1 Punkte erreichte, die nur für Rang 9 reichten.

Der 2. Flight bestand aus der autochthonen Rebsorte Lagrein: Die Südtiroler Riserva 2004 vom Erbhof Unterganzner (Josephus Mayr) traf auf den St. Valentin 2002 der Kellerei St. Michael-Eppan. Beide Weine bestätigten ganz klar, dass auch der Lagrein gutes Lagerpotenzial besitzt. Der St. Valentin präsentierte sich ingesamt etwas komplexer und erhielt dafür 17,1 Punkte (Rang 5), während die Riserva mit 16,7 Punkten (Rang 7) Vorlieb nehmen musste.

Im 3. Flight ging es mit 2 Weinen der St.Valentin-Linie der Kellerei St. Michael-Eppan weiter: Der Merlot 2001 überraschte mit außergewöhnlichen Fruchtnoten und war herrlich rund. Mit 17,7 Punkte kürte er sich ganz klar zum Sieger des Abends! Ebenfalls beeindruckend der Cabernet 2001 (Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Cabernet franc) – seine 17,2 Punkte bedeuteten immerhin noch Rang 4.

Der 4. Flight setzte sich aus 2 Südtiroler Top-Cuvées zusammen: Der „Istante“ 2004 von Franz Haas (Cabernet Sauvignon, Cabernet franc und Merlot) enttäuschte in dieser Preisklasse ein wenig und konnte nicht mit den St. Valentin-Weinen mithalten: 17,1 Punkte reichten nur für Rang 5. Sein Gegenpart – der „Arzio“ 2003 von Baron di Pauli (Cabernet Sauvignon und Merlot) musste sich jedoch nur ganz knapp geschlagen geben: Seine 17,5 Punkte bedeuten Rang 2.

Im 5. Flight wären eigentlich 2 reinsortige Cabernet Sauvignons geplant gewesen: Von der Kellerei Kurtatsch wurde auch noch der „Freienfeld“ 2002 geöffnet. Dieser Wein fand ebenfalls großen Anklang und er teilte sich mit 17,5 Punkten den 2. Rang mit dem „Arzio“.

Sein Gegner – der „Lafòa“ 2003 von der Kellerei Schreckbichl blieb aber in der Flasche, denn wieder einmal überraschte uns Sigi mit einer kostbaren Rarität aus seinem Keller: Er hatte einen Chateau Margaux 1974 mitgebracht, der von Frank mit der gebotenen Ehrfurcht geöffnet wurde. Obwohl der edle Tropfen seinen Höhepunkt schon überschritten hatte und 1974 wohl auch nicht der beste Jahrgang war, war es wieder einmal beeindruckend, mit welcher Komplexität und mit welchem Druck ein 38-jähriger Wein noch auftreten kann – wieder einmal eine ganz besondere Erfahrung!

 

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