Kleine Wein-Weltreise mit den Weinfreunden von den OLKA-Supporters

Vor gut 2 Wochen konnten wir uns endlich auch wieder in der Runde der OLKA-Fans persönlich bei uns zuhause treffen. Zum Aufwärmen gab es 2 Grüne Veltliner aus dem hervorragenden Jahrgang 2015 zum Vergleich: Der GV Kittmannsberg 2015 von Rosner aus dem Kamptal überzeugte mit seiner Mineralik und Noten von Äpfeln und Birnen. Natürlich eine Stufe darüber war der GV Setzberg Reserve 2015 von Florian Schneeweis aus Spitz.

Die eigentliche Verkostung war dann eine kleine Weltreise mit 10 Weinen aus 10 verschiedenen Ländern. Den Auftakt machte der Weißburgunder vom Muschelkalk 2015 von Ökonomierat Rebholz aus der Pfalz. Ein feiner Schmelz und eine ausgewogene Mineralik brachten in der Blindverkostung durchschnittlich 17 Punkte und somit Rang 8 in der Verkostung.

Von Deutschland ging es nach Österreich in die Südsteiermark: Der Sauvignon blanc Erste STK Lage 2010 von Erich und Walter Polz war ein sehr typischer Sortenvertreter mit Holler- und Pfirsicharomen, einem fruchtigen Schmelz und knackiger Säure. Dennoch fand er nicht den Anklang der Verkoster: 16,5 Punkte (Falstaff 91) reichten schlussendlich nur für Rang 9.

Bereits mit Startnummer 3 folgt der Sieger des Abends aus dem schweizerischen Graubünden: Der Fläscher Pinot Noir Barrique 2012 von Hansruedi Adank war wieder einmal eine absolute Granate. Hier ist es gelungen, die frische Kühle eines Pinots mit den Röstaromen der verschiedenen Holzarten der Barriques hervorragend zu kombinieren. Von uns gab 18 Punkte.

Der zweite Pinot Noir in dieser Verkostung stammte von der Sonoma Coast in Kalifornien von der Winery Schug: Der Jahrgang 2014 war klimatisch bedingt deutlich fruchtiger, aber dennoch gut strukturiert. 17,5 Punkte bedeuteten den 3. Rang in der Verkostung.

Weiter ging es nach Frankreich, aber nicht etwas ins Bordeaux oder ins Burgund sondern nach Korsika: Der Signature Henri Orenga 2014 vom Weingut Orenga de Gaffory ist ein reinsortiger Nielluccio: Zu dieser Rebsorte hatten wir Ort unterschiedliche Auskünfte erhalten. Für die Einen ist es ein naher genetischer Verwandter des Sangiovese für die Anderen überhaupt nur die „korsische Übersetzung“ für den Sangiovese. Auf alle Fälle ein interessanter Wein, der die maritimen Einflüsse am Weinbauort Patrimonio deutlich erahnen lässt. Hier gab es ebenfalls 17,5 Punkte (= ex aequo Rang 3).

Als folgender Wein passte natürlich ein „echter“ Sangiovese perfekt: Der Chianti Classico 2007 vom Castello di Ama konnte immerhin mit 93 Parker-Punkten aufwarten. Den gleichen Jahrgang hatte ich vor wenigen Wochen der Weinrunde Münster kredenzt und hier war man einhellig der Meinung, dass der Wein seinen Höhepunkt erreicht – wenn nicht gar schon etwas überschritten habe. Diese Flasche jedoch präsentierte sich völlig anders und hätte wohl noch einige Jahre problemlos überdauert. Kirsch- und leichte Vanillearomen mit seidigen Tanninen und einem langen Abgang brachten Platz 2 (17,75 Punkte) an diesem Abend.

Mit Startnummer 7 folgte der Château Musar 2005 aus dem Beeka Valley im Libanon. Die Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cinsault und Carignan überzeugte mit üppiger Frucht, feinen Tanninen und dennoch präsenter Säure. 17,25 Punkte brachten Rang 6.

Aus dem Weinbaugebiet Ribera del Duero in Spanien kam der höchst bewertete Wein des Abends. Der Tempranillo Neo von den Bodegas y Vinedos Neo war immerhin mit 96 Parker-Punkten geadelt. Von unserer Runde gab es zum dritten Mal an diesem Abend 17,5 Punkte (Rang 3).

Aus Spaniens Nachbarland Portugal kam die Reserva 2010 von Quinta da Fronteira aus dem Douro. Die Cuvée aus Touriga Nacional, Touriga Franca und Touriga Roriz war von Wine Enthusiast mit 91 Punkten bewertet. Unseren Gästen war die Wucht dieses Weines – vielleicht auch zu diesem späten Zeitpunkt – deutlich zu viel: Dunkle Beeren, Schokolade und Tabak vermittelten den Eindruck eines schweren Weines, obwohl 5,9 g/l Säure und 13 % Alkohol eigentlich dagegen sprachen. Letztendlich bedeuteten 16,375 Punkte den klaren letzten Platz.

Deutlich mehr Alkohol – nämlich 15,5 % – konnte der letzte Wein des Abends aufweisen: Der Syrah Black Panther 2008 von Chalk Hill Wines aus dem McLaren Vale in Südaustralien war wirklich ein „Extremwein“: Dunkle Beeren, Mon Cherie-Kirschen, Schokolade, Holznoten und eine große Länge im Abgang brachten 17,25 Punkte (Rang 6).

Außer Konkurrenz gab es zum Dessert den Rosenmuskateller Rosenrot 2011 von Harald und Christine Kraft aus Rust. Aromen von Rosenöl und Rosenblättern sowie reife Orangenzesten und etwas Kirschmarmelade rundeten die Nachspeise hervorragend ab.

Ich bedanke mich bei meiner Frau Gerda für das tolle Menü und bei meinen Gästen für den netten, lustigen Abend!

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