Weinbeschreibung: Heinrich, Salzberg 2015

Ich durfte kürzlich einen 2015’er Salzberg öffnen.
Direkt nach dem Öffnen ein extrem dichter Duft nach dunklen Waldbeeren, teilweise erdige Noten, etwas Gewürze und ein wenig Holz. So opulent und dicht im Duft, dass ich mehrmals daran schnuppern musste um die Facetten wahrzunehmen. Zudem hat mir der erste Duft fast den Atem geraubt und ich dachte, oh je, viel zu früh geöffnet.
Am Gaumen dann das gleiche Spiel, so konzentriert, dass man erst mal gar nix differenzieren konnte. Im Abgang das typisch fleischige und extrem dunkelbeerige Aroma. Bei diesem ersten Schluck dachte ich gleich auch an ausgekühlte Holzkohle, Graphit, Laub und Kräuter. Im gleich darauf verkosteten zweiten Schluck dann eine sehr angenehme Säure, Tannine herrlich eingebunden und das „Saften“ im Mund war keine Adstringenz, sondern die Reaktion auf diese leicht säuerlichen Waldbeeren Aromen.
Nach circa einer Stunde die absolute Sensation. Was für ein Wein. Im Duft bereits enorm facettenreich und extrem animierend. Mir lief nur vom daran schnuppern der Saft im Mund zusammen. Zudem hatte ich den Eindruck, dass der Duft nun sehr druckvoll aus dem Glas strömt und diesen auch an den Gaumen bringt.
Und dann der Degustationsschluck, was für eine Wonne. Schwarzkirsche, dunkle Schokolade, Blaubeeren, Brombeeren und eine herrliche Süße vom Alkohol. Mit meiner Zurückhaltung war es instantan dahin, gleich der nächste Degustationsschluck, nicht lange im Mund behalten, kaum was an den Gaumen gebracht und hemmungslos runter geschluckt. Belohnt wurde dies mit einem herrlichen Wärmegefühl wie man es nur von einem großen Wein mit dieser Opulenz erhalten kann. Viel mehr gibt es in der Folge nicht zu beschrieben da eine leider nicht so schöne Folge von diesem Gaumen-Sex ein sehr verkürztes Dekantieren war da nix mehr übrig blieb um nach x Stunden noch was zu beschreiben. Lediglich am nächsten Morgen, beim ersten Schluck Mineralwasser: da war er wieder da, sensationell.
Ich würde mal davon ausgehen, dass man den Jahrgang gut 15-20 Jahre „ihlagre ko“.
Könnte auch gut sein, dass dies einer der besten Salzberg ist, der je gemacht wurde.
Meine persönliche Bewertung: 19/20.
Autor: Thomas, Weinfreund aus München – Vielen Dank!!

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