Christbaumaufstellen

Vor einigen Jahren wurde das Christbaumaufstellen am Vorabend des Heiligen Abends mit einer kleinen Weinverkostung verbunden. Dieser nette Brauch wurde weitergeführt und heuer durfte ich das zweite Mal Gastgeber dieses Events sein.

Wir starteten mit einem Sauvignon blanc Steirische Klassik 2010 von Erich & Walter Polz: Ein absolut typischer Sortenvertreter mit grüngelber Farbe und Holleraromen. Am Gaumen ein schöner Schmelz und mittellanger Abgang. Von Falstaff zurecht mit 91 Punkten ausgezeichnet.

Die Sorte blieb gleich, wir gingen aber nach Südtirol zum Lehen 2012 von Alois Lageder: Auch hier die grüngelbe Farbe, aber bei den Aromen dominierten Pfirsich und Marille. Ansprechende Säure und ebenfalls mittellanger Abgang rundeten den Trinkgenuss ab. Mit 88 Punkten halte ich diesen Wein für unterbewertet.

Auch der dritte Weißwein war ein Sauvignon blanc: Der Lieben Aich Bio 2009 von Manincor aus Kaltern hatte neben Holunder- auch tropische Fruchtnoten zu bieten. Schöne Mineralik mit etwas Honig am Gaumen.

Bei den Rotweinen starteten wir mit einem Pinot Noir 2008 von Prieler aus Schützen am Gebirge. Beerenaromen in der Nase aber vor allem eine für österreichische Pinots oft untypische mineralische Kühle zeichneten diesen Wein aus. Dazu noch eine sehr gute Länger verhalfen auch bei Falstaff zu wohlverdienten 92 Punkten.

Ebenfalls sehr gut zur warmen und kalten Jause passte der Cabernet Sauvignon Reserve 2009 von Philipp Kuhn aus der Pfalz. In der Nase startete der Wein mit Waldbeeren und Schokonoten. Präsente kräftige Tannine und ein mittellanger Abgang rundeten den Wein ab und in einer Blindverkostung wären wohl nur wenige auf Deutschland gekommen.

Zurück nach Österreich kam ein exzellenter Blaufränkisch ins Glas. Der Weißleit’n 2007 von Weber aus Lutzmannsburg überzeugte mit Beerenfrucht und gut eingebundenen Holznoten. Kräftige Tannine und ein sehr langer Abgang komplettierten einen hervorragenden Sortenvertreter aus dem Mittelburgenland.

Weiter ging es ins Bordeaux: Der Haut Roc Blanquant 2007 ist der Zweitwein vom Château Belair Monange aus St. Emilion. Der Wein war leider sehr überschaubar und es zeigte sich einmal mehr, dass man schon sehr viel Glück haben muss, wenn man um knapp dreißig Euro einen halbwegs akzeptablen Bordeaux erstehen will.

Etwas mehr gab danach der Brunello di Montalcino 2004 von Pinzale her, auch wenn man sich von diesem Jahrgang eigentlich noch etwas mehr hätte erwarten dürfen.

Den Abschluss – vor einigen Absackern – bildete der Shiraz Circumstance 2010 von Waterkloof Wines aus Südafrika. In der Nase eine wahre Aromen-Explosion – Beeren, Pflaumen, Cassis, Kakao, etwas Pfeffer und Holz. Am Gaumen dann noch etwas wild – offenbar hätten diesem Wein noch ein paar Jahre Lagerung gut getan.

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