Weinreise Thermenregion und Wien

Verkostung bei Georg und Helene Nigl

Unsere erste Station der Weinreise in die Thermenregion führte uns in Perchtoldsdorf zu altbekannten Freunden, die uns erstmals in den neu errichteten Verkostungsräumen in der Vierbatzstraße empfingen. Georg und Helene Nigl präsentierten ihre Weiß- und Rotweine sowie den erfrischenden Nizzante. Bei den Weißweinen fanden insbesondere der Gelbe Muskateller Herzogberg sowie der Grüne Veltliner Herzogberg unsere Zustimmung. Bei den Rotweinen bekamen wir dann die Möglichkeit, den Pinot Noir Haspel der Jahrgänge 2003, 2005 und 2006 zu vergleichen. Alle drei durchaus gelungene Burgunder, die aber dennoch stark von der Stilistik des jeweiligen Jahrgangs geprägt waren. Aber auch Dauerbrenner wie der Merlot Reserve Signature 2006 oder der G 2002 wurden in der Verkostung angeboten. Im mondänen Ambiente der neuen Räumlichkeiten wurde uns auch eine Jause mit internationalen Wurst-, Schinken- und Käsespezialitäten serviert, die beinahe vom ein oder anderen Tropfen abgelenkt hätte! 😉 Alles in allem ein toller Termin, der – natürlich – gerne auch länger dauern hätte können, doch der nächste Winzer wartete bereits auf uns:

Johann Gisperg

Johann Gisperg aus Teesdorf überraschte uns mit einer Powerpoint-Präsentation direkt im Weinkeller, mit der wir interessante Einblicke in den Betrieb, die Region und deren Böden sowie die Arbeit in den Weingärten bekamen. Gisperg gehört sicher zu den Aufsteigern in der österreichischen Weinszene und seine Weine finden durchaus in der Fachpresse – so auch im Falstaff – immer besseren Anklang. Sehr erfreulich daher, dass die Preise noch als sehr moderat bezeichnet werden können. Im Weißweinbereich weckte natürlich der Klassiker der Thermenregion – der Neuburger – unser Interesse. Im Rotweinsegment gefiel vor allem der St. Laurent – aber auch der Pinot Noir hat durchaus Potential. Sehr schön war dann die Trockenbeerenauslese, die ebenfalls von Neuburger-Aromen geprägt war.

Den Abschluss am Freitag bildete das Weingut Alphart in Traiskirchen. Auch hier wurde eine informative Besichtigung der großzügigen und auffallend sauberen Produktionshallen angeboten. Bei der Weißweinverkostung stachen auf der Weinliste natürlich sofort die Rotgipfler mit ihrem Flaggschiff – dem Rodauner – aufgrund ihres vorauseilenden Rufs ins Auge. Nichtsdestotrotz fanden auch die Chardonnays großen Anklang: Der alltagstaugliche Chardonnay vom Berg für die schmalere Geldbörse und der Chardonnay Teigelsteiner für besondere Anlässe konnten hier besonders aufzeigen. Nebenbei konnten wir uns bereits mit den Spezialitäten des Heurigen stärken, wobei uns dann leider aufgrund des bevorstehenden Länderspiels Österreich – Deutschland die Zeit fehlte, auch die Rot- und Süßweine genauer unter die Lupe zu nehmen: Aufgefallen sind hier der Zweigelt Pinot und die Rotgipfler Beerenauslese, allerdings wird hier unbedingt noch ein intensivere Nachverkostung notwendig sein! 😉

Fritz Wieninger

Der Samstag begann dann mit heißem und schwülem Wetter. Da war es ein echter Hochgenuss, dass uns der erste Weg im Weingut Wieninger in die alten kühlen Kellerräumlichkeiten führte, wo uns Fritz Wieninger mit allen Hintergrundinformationen zum Weingut und zum Weinbau in der Bundeshauptstadt versorgte. Bei der Verkostung wurde schnell klar, warum das Weingut auch international so einen hervorragenden Ruf genießt: Der Chardonnay Grand Select 2008 gehört wohl mit zum Besten, was Österreich zu bieten hat. Aber auch der Grüne Veltliner Herrenholz 2010 oder der Chardonnay Select 2009 sind herrlich typische Vertreter ihrer Sorte. Die Blauburgunder des Weinguts haben uns dann noch restlos überzeugt: Der Pinot Noir Select 2008 bietet vor allem ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, während der Pinot Noir Grand Select 2007 zur absoluten Top-Liga unter Österreichs Burgundern gilt. Zu erwähnen ist  auch die Wiener Trilogie 2009 (Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon), die perfekt für den täglichen Genuss geeignet ist.

Trotz des sehr begrenzten Zeitrahmens war es wieder ein durchaus gelungene Weinreise: Der Dank gilt vor allem Frank für die perfekte Organisation und natürlich allen 4 Winzern, die sich nicht nur die Zeit für die Verkostung genommen haben, sondern uns auch sehr interessante Einblicke in ihre Arbeit und ihre Betriebe geben konnten.

 

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