Geburtstagsverkostung am 20.01.2012 in Münster

Aller guten Dinge sind drei, und in diesem Sinne gibt es die dritte Jännerverkostung im Hause Rinner!  Die vollständig besetzte Verkostungsjury versprach nicht nur kompetente Weinanalysen, sondern auch ordentliche Mengen an Verkostungsgut,  welche an diesem Abend vernichtet wurden. Und siehe da……

Hut ab Freunde und vielen Dank für euren Besuch!

hier zu den Weinen:

Weingut Adank, Fläscher Chardonnay, 2008 Punkte: 17

Eine Errungenschaft unserer letzten Schweiz-Wein-Reise! Die Weißen halten zwar nicht ganz mit den Roten mit, der Adank Chardonnay ist aber ein sehr sortentypischer, aromatischer Vertreter seiner Art. Im Eichenfass ausgebaut, sehr fruchtig, fast schon parfümiert. Abgang mittel, es fehlt ein bisschen der Druck am Gaumen. Im Vergleich zum Tiglat von Velich ein Kopf an Kopf Rennen. Man bedenke, dass es sich dabei um einen der besten Chardonnay Österreichs handelt.

Weingut Velich, Tiglat, Chardonnay, 2008 Punkte: 17,1

Mein Favorit in diesem Flight! Hervorragender österreichischer Chardonnay. Dezenter Faßausbau, nicht aufdringlich. Am Gaumen nach reifen Äpfeln, mineralisch, viel Druck und einem langen Abgang.

Weingut Christmann, Reiterpfad, Riesling 2008 Punkte: 17,4

Dieses „Große Gewächs“ aus der Lage Reiterpfad gehört zu den Topgewächsen des Weingutes Christmann. (Steffen Christmann ist übrigens Präsident des Verbandes deutscher Prädikatsweingüter) Man hat den Eindruck die Fruchtsüße im Glas riechen zu können. Auch wenn das nicht möglich ist. Am Gaumen sehr präsent, mineralisch mit langem Abgang. Topqualität aus Deutschland.

Weingut Knipser, Mandelpfad, Riesling 2008 Punkte: 17,5

Ebenfalls ein großes Gewächs aus der Pfalz. In der Nase nach Zitrusfrüchten und Kräuter. Am Gaumen viel Druck, sehr mineralisch, harmonische Säure und langer Abgang. Eine für deutsche Rieslinge typische süße, auch wenn der Wein knochentrocken ist, rundet das Ganze ab!  Dieser Wein war ein Genuss!

Schloss Proschwitz, Sachsen, Pinot Noir 2008 Punkte 16,8

Ich gebe zu, dass war schwierig zu erkennen. Pinot Noir aus Sachsen ist natürlich nicht alltäglich, aber umso mehr eine große Überraschung. Typische Pinot Nase nach Kirschen etwas Holz und Kräuter. Am Gaumen sehr elegant und nicht zu wuchtig. Sehr mineralisch. Druck und Abgang sind ok, nicht überwältigend. Alles in allem ein ok für das Preis / Leistungsverhältnis. Kleiner Tipp: im Weingut Proschwitz gibt es wunderbare Fremdenzimmer und ein kleines aber feines Restaurant!

Weingut Lageder, Krafuss, Pinot Noir 2005 Punkte 17,5

Lageder hatte mit seinem Krafuss gegen den sächsischen Pinot die Nase vorne. Im Glas ein mittleres Granat, in der Nase nach roten Beeren, Krischen und Gewürzen. Das Holz ist sehr gut eingebunden. Am Gaumen entsprechender Druck mit mittlerem Abgang. Sehr mineralisch und ausgewogen.

Weingut Hahn, Syrah, 2008 Punkte 16,3

Wir haben das Weingut Hahn auf der Innsbrucker Weinmesse kennen gelernt und waren eigentlich von den GV sehr angetan. Überraschenderweise wurde uns dann auch ein Rotwein kredenzt, welcher durchaus unsere Zustimmung gefunden hatte. Es handelte sich um einen Syrah,  welcher 24 Monate im Barriques reift und zu den Lieblingsweinen des Kellermeisters zählt. Am Gaumen nach roten Beeren, etwas hell in der Farbe, im Abgang weich und samtig, vielleicht etwas wenig Druck und für mich etwas zu hohe Säure. Alles in allem eine schöne Geschichte, welche, man staune, lediglich 0,2 Punkte weniger bekommen hat, als der Syrah vom Netzl, immerhin 90 Falstaffpunkte im Jahrgang 2008!

Weingut Netzl, Syrah, 2008 Punkte 16,5

im Glas dunkles rubin mit hellen Randreflexen. In der Nase leichte Mokka bzw. tabakige Noten und dunkle Beeren. Am Gaumen noch sehr ungestühm. Man merkt die hohe Säure und im Abgang lediglich mittlere Länge. Sollte man durchaus noch reifen lassen.

Domaine Cros, Les Aspres, 2001 Punkte 17,1

wiederum ein reinsortiger Syrah, dieses Mal aus Südfrankreich und gekeltert aus über 100 jährigen Weinbergen. Und das von einem ehemaligen Profi-Rugbyspieler. Welcher jedoch auch ein gekonntes Händchen für tolle Weine zu haben scheint. Ein „moderner“ Wein mit vielen dunklen Beeren, Lebkuchen und Mokkanoten in der Nase. Am Gaumen sehr stoffig und fruchtig. Viele Tannine, jedoch nicht so feinmaschig, wie man sich das wünscht! Preis / Leistung ist auf jeden Fall sehr gut!

Chateau Le Cedre, Le Cedre, 2001 Punkte 17,8

Der Le Cedre kommt ebenfalls aus Südfrankreich und wird zu 100 % aus alten Malbectrauben gekeltert. Der 2001 präsentiert sich im Glas noch sehr jugendlich in dunkler Farbe, weit weg von Alterungserscheinungen.  In der Nase nach dunklen Beeren, ebenso wie am Gaumen. Nicht so „brachial“ wie der Le Cedre, glänzt er mehr durch Mineralität und Finesse. Abgang mittel bis lang. Gehört zu den Weinen, welche ich mir nachkaufen werden!

Tenuta Parusso, Barolo Mariondino 1997 Punkte 17,3

Ein schöner gereifter Barolo, wie man bereits an der Farbe erkennen konnte. Präsentiert sich fast wie ein Pinot Noir! In der Nase Kräuter, Liebstöckel und Kirschen. Am Gaumen etwas dominante Säure, wenig Frucht, feinmaschige Tannine, Abgang mittel!  Für mich jetzt trinkreif!

Argiolas, Turriga, 1999 Punkte 18,0 Platz 1

 

 

Mein letzter Turriga war schon einige Zeit her und hab ich mich wirklich auf diesen Humpen gefreut. Mein erster teurer Wein war ein Turriga, Jahrgang weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war dieser Wein mitverantwortlich dafür, dass ich meine Liebe zum edlen Rebsaft entdeckt habe. Genug der Nostalgie! Sieger des Abends, ex aequo mit dem Merlot von Scheibelhofer und dem Lamarain von Unterganzner! Für mich, auf Grund seiner Struktur, Eleganz und feinmaschigen Tannine, die Nr. 1 des Abends.

 

 

Mitolo Wines, GAM, 2005 Punkte 17,1

95 Punkte von Robert Parker. Ich schätze das hat was gekostet, weil ganz nach zu vollziehen, ist das nicht. Der GAM ist natürlich ein sehr guter, fruchtiger, mundfüllender Wein.  Am Gaumen nach dunklen Beeren, etwas Lakritze und Pfeffer. Im Abgang guter Druck mit mittlerer Länge. So wie ein guter Shiraz aus Autralien halt so ist. Aber 95?? Ist natürlich nur meine bescheidene Meinung. Probiert ihn selbst!

 

 

Wild Duck Creek, Shiraz, 2001 Punkte 16,6

Eher „Wilder Hund“ statt Wild Duck! Adstringierender geht`s kaum mehr! Die Zunge klebt am Gaumen und lässt sich nicht mehr lösen. Ein Kraftpaket auf seine eigene Art. Frucht, Tannine und Alkohol, alles in rauen Mengen vorhanden ! Vielleicht nicht ganz harmonisch, aber wer`s mag! Abgang max. mittel! War gar nicht so billig, der Bursche! Würde ich daher nicht mehr nachkaufen!

Scheibelhofer, Merlot, 2002 Punkte 18,0 Platz 1

 

Erich Scheibelhofer trifft mit seinen Weinen nach wie vor den Zeitgeist. Dunkel, fast schwarz im Glas, keine Alterungsnoten. Ist immerhin ein 2002 er! Am Gaumen sehr fruchtig nach dunklen Beeren, mundfüllend, ein „Maul“ voll Wein! Abgang mittel. Säure, Alkohol, Tannine und Frucht sind sehr harmonisch. Auch wenn man wieder zu Terroir, Eleganz und Mineralität tendiert – Ich mag diesen Wein!

 

 

 

 

Unterganzner, Lamarain, 2006 Punkte 18,0 Platz 1

 

Last but noch least!  Was soll man seinen Gästen nach australischem Shiraz oder einem Scheibelhofer Merlot noch anbieten? Lamarain vom Josephus Unterganzner aus Südtirol!  Richtig! Reinsortiger Lagrein welcher wie ein Amarone ausgebaut wird. Klingt komisch, ist aber so!  Gar nicht schlecht!  Sehr fruchtig, dicht und mundfüllend. Hat aber auch eine mehr als ausreichende Säurestruktur und Mineralik. Am Gaumen sehr druckvoll! Abgang mittel bis lang! Kein Wein mit langer Tradition, aber eine gute Idee, wie ich finde.

 

 

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